Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
Am 28.01.19 fand an unserer Schule eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des Holocaust statt, zu der auch der Zeitzeuge Dr. Phillip Sonntag eingeladen war.
Die Veranstaltung begann stimmungsvoll mit einer Klaviereinlage von Alexander Kunpan (Q4), der sich eine Rede von Annalena Kretschmer aus der 10a anschloss, die mit den folgenden starken Worten von Sophie Scholl eingeleitet wurde:
„Es war unsere Überzeugung, dass der Krieg für Deutschland verloren ist und dass jedes Menschenleben, das für diesen verlorenen Krieg geopfert wurde, umsonst ist.“
In ihrer Rede sprach sie Aspekte an wie die Weiße Rose, einer Widerstandsgruppe gegen die Diktatur des Nationalsozialismus, den Fakt, dass viele wussten, dass die Ideologie der Nationalsozialisten falsch war, aber nichts taten, und die grausamen Dinge, die innerhalb der KZ-Lager passierten.
Im Hauptteil der Veranstaltung durften wir einen Gast begrüßen, der die NS-Zeit miterlebt hatte: den Wissenschaftler und Autor Dr. Phillip Sonntag. Er begann seine Rede mit der interessanten Information, dass wir uns biologisch von Affen nur zu 2% unterscheiden und dass wir Menschen alle zu 99,9% biologisch gleich sind. Daran schloss er die Frage an, ob 0,1 % Unterschied für Rassismus reichen würde. Er erzählte uns außerdem, wie es seiner Familie dabei ergangen war, da er mütterlicherseits jüdisch ist. Seine Mutter beging 1944 Selbstmord, um die Familie zu retten, und wir erfuhren, dass die meisten Opfer- und Täterfamilien nicht über die Ereignisse sprachen. Ob dies nun absichtlich verdrängt wurde, um nicht verfolgt zu werden, oder ob der Schock durch die Bedrohung zu groß war, wissen wir nicht. Doch eine Sache, die wir an diesem Tag gelernt haben, war, dass wir Ereignisse nicht verdrängen dürfen, nicht vergessen dürfen, denn solche schlimmen Taten haben in unserer heutigen Gesellschaft keinen Platz und keine Toleranz mehr. Die wichtigste Aussage, die sich durch den gesamten Vortrag von Dr. Sonntag streckte, war, dass die Voraussetzung für das menschliche Überleben der Weltfrieden ist.
Im Anschluss an diesen Vortrag wurde eine Fragerunde eröffnet, die den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gab, noch einmal genauer nachzufragen. Beendet wurde die Veranstaltung im Gedenken an die unterschiedlichen Opfer des Nationalsozialismus mit dem Anzünden von fünf Kerzen.
Anna Tayts (10b)