Jugend debattiert

10. Januar 2022

Hermann Ehlers gefällt das – Der Schulwettbewerb „Jugend debattiert“ (6.-7.1. 2022)

Hermann Ehlers hätte sich – so dürfen wir hoffen – gefreut, wenn er die Debatten des diesjährigen Schulwettbewerbs „Jugend debattiert“ verfolgt hätte. War es doch eines seiner großen Anliegen, die Jugend für die Demokratie und eine demokratische Debattenkultur zu begeistern.

Eben diese Debattenkultur wird seit Jahren an unserer Schule insbesondere im Rahmen von „Jugend debattiert“ stark gemacht und hochgehalten, sodass ihre Anziehungskraft selbst ehemalige Absolvent*innen regelmäßig an unsere Schule lockt. Um zu jurieren oder sogar den Jury-Vorsitz zu übernehmen (in diesem Jahr: Emilija Stefanovski, Lars Höhl, Ibrahim Jaafar und Emilia Klakl). Emilija Stefanovski ist überzeugt, dass man beim Debattieren „seine Kommunikationsfähigkeit stärkt und lernt, Dinge nicht einfach nur zu behaupten, sondern seine Thesen mit Belegen zu stützen.“ Wissend, dass eine Behauptung ein Argument ohne Hände und Füße ist. Damit spricht sie Fähigkeiten an, die in Zeiten (zunehmender?) Desinformation von grundlegender Bedeutung für eine funktionierende Demokratie sind.

Juror*innen – unsere Alumni

Und so ging es also endlich wieder in den Debattenring, in den Schlagabtausch der Argumente, nachdem der Wettbewerb letztes Jahr coronabedingt leider ausfallen musste.

In der Altersgruppe 1 lauteten die Themen der Vorrundendebatten: „Soll der Verkauf von Süßigkeiten im Kassenbereich von Supermärkten verboten werden?“ und „Soll der Nachweis des „Freischwimmer“-Abzeichens Bedingung für den Erhalt eines Schulabschlusses sein?“ Hier diskutierten: Destina Zorluol, Gael Groninger, Jeremy Rößler, Jay Helm, Louis Schedler, Isabella Schuster, Josie Wolter, Summer Emma Richert, Max Hamann, Feline Castner, Valja Scholz und Leandro Knoll.

Altersgruppe 1

In der Altersgruppe 2 wurde in der Vorrunde die Frage debattiert: „Sollen Influencer verpflichtet werden, auf Bildbearbeitung und Filtereinsatz ausdrücklich hinzuweisen?“ Hier stellten sich der Herausforderung: Amira Ballout, Issa Türü, Pavlos Gagatsos, Montana Zahn, Jens Hapke, Alexander Borchardt, Jannes Baron und Jario Tiedemann.

Altersgruppe 2

Im Anschluss war von vielen Seiten, auch von Katja Nordhaus (Schulkoordinatorin für Jugend debattiert) zu hören, dass die Qualität der Debatten durchweg hoch war und es somit auch nicht leichtfiel, Finalist*innen zu benennen. Entscheidungen, wenn auch knappe, müssen in einem Wettstreit getroffen werden und so konnten sich am Ende folgende Debattant*innen für das Finale qualifizieren:

In Altersgruppe 1: Max Hamann, Valja Scholz, Summer Emma Richert, Isabella Schuster und als Nachrückerin: Destina Zorluol. Falls sich Destina über diesen letzten Gewinnerplatz geärgert haben sollte, so ergaben es die Umstände, dass sie im Finale antreten konnte. Die Debattenfrage lautete: „Sollen ab 16 Jahren Körpermodifikationen auch ohne Zustimmung der Eltern erlaubt sein?“

In Altersgruppe 2: Amira Ballout, Issa Türü, Jens Hapke, Alexander Borchardt und als Nachrückerin Montana Zahn. Die Debattenfrage betraf das Weltthema der Stunde: „Soll in Deutschland eine allgemeine Corona-Impfpflicht eingeführt werden?“

Während die Vorrundendebatten noch in den Klassenzimmern stattfanden – und man kann sich denken, dass es auch hier einigen Mutes bedarf, vor Publikum seine Argumentationskünste unter Beweis zu stellen –, mussten die Finalist*innen auf die große Bühne. Lars Höhl, der selbst mehrere Male bei „Jugend debattiert“ angetreten und sogar Finalist im Regionalwettbewerb war, erinnert sich: „Wer einmal in der Aula vor allen auftritt, den kann nichts mehr umhauen.“

Den diesjährigen Sieg und damit ein Ticket für den Regionalwettbewerb konnten am Ende erringen: In Altersgruppe 1 Isabella Schuster (Schulsiegerin), Max Hamann, Destina Zorluol und Summer Emma Richert, in Altersgruppe 2 Amira Ballout (Schulsiegerin) und Jens Hapke.

Insgesamt war es beeindruckend, den zum großen Teil anspruchsvollen und von hoher Gesprächsfähigkeit geprägten Debatten zu folgen, die im besten Sinne ihr Ziel erreichten: Nämlich das Publikum durch argumentative Auseinandersetzung so gut zu informieren, dass es in die Lage versetzt wird, eine eigene differenzierte Entscheidung treffen, ein persönliches Urteil fällen zu können. Auf das Alter kommt es dabei nicht an, das haben die jüngsten Teilnehmer*innen unseres Schulwettbewerbs, die Achtklässler*innen, bewiesen: „Das Argument gleicht dem Schuß einer Armbrust – es ist gleichermaßen wirksam, ob ein Riese oder ein Zwerg geschossen hat.“ (Francis Bacon)

Wir sagen an dieser Stelle vielen Dank an alle Teilnehmer*innen und Juror*innen, ein besonderer Dank gilt hier Katja Nordhaus, die den Wettbewerb seit Jahren erfolgreich organisiert, und wünschen den Gewinner*innen viel Erfolg im Regionalwettbewerb!

Simon Wordtmann

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