Jugend debattiert


Was wünschen Sie sich für uns als Gesellschaft im neuen Jahr? Wie wäre es mit einer besseren Debattenkultur? Egal ob Migration, Corona, Kriege: Unsere Fähigkeit, andere Meinungen auszuhalten und konstruktiv ins Gespräch zu kommen, wird in regelmäßigen Abständen auf die Probe gestellt. Viele Menschen haben den Eindruck, dass es um diese Fähigkeit nicht gerade gut bestellt ist und sich die Fronten in Politik, Medien und im Privaten eher verhärten. Hier ein paar Zahlen dazu vom Allensbach-Institut: Der Anteil der Menschen, die sich gerne mit Andersdenkenden austauschen, ist in den letzten drei Jahren von 45 auf 37 Prozent zurückgegangen. Der Kreis, der es schwierig findet, bei Meinungsverschiedenheiten befreundet zu sein, ist innerhalb von einem knappen Jahrzehnt von 29 auf 42 Prozent angewachsen. 43 Prozent der Bürgerinnen und Bürger bezweifeln, dass sich bei kontroversen Themen durch Diskussionen Fortschritte und Kompromisse erzielen lassen. Wir haben es also offensichtlich mit einem handfesten gesellschaftlichen Problem zu tun.

An dieser Stelle ist die Schule gefragt. Debattieren muss geübt werden. Insbesondere in einer freiheitlichen Demokratie, die im Kern vom Streit der Meinungen lebt, einem Streit, bei dem respektvoll um die Sache gestritten wird, ohne das Gegenüber herabzuwürdigen. Und so startete das neue Jahr am Hermann-Ehlers-Gymnasium wie bereits seit vielen Jahren wieder mit dem Schulwettbewerb Jugend debattiert am 11. und 12. Januar.

Als Mitglieder der Jury waren mittlerweile zum fünften Mal unsere Alumni Ibrahim Jaafar und Lars Höhl dabei. Sie waren als Schüler selbst begeisterte und erfolgreiche Teilnehmer des Wettbewerbs und es liegt ihnen am Herzen, diesen auch über ihre Schulzeit hinaus zu unterstützen. “In einer Welt, in der alles diskutiert wird, ist es wichtig zu wissen, wie man seine eigene Meinung äußert”, ist Ibrahim Jaafar überzeugt. Auch wenn in den Debatten nicht alles zum Besten gelang, weil etwa eine Maßnahme nicht konkret genug ausformuliert, zu lange über einen Aspekt der Streitfrage debattiert oder die vorgegebene Zeit nicht optimal genutzt wurde, so konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer doch insgesamt spannenden Debatten lauschen. In einigen Debatten wurde auch schon eine beeindruckend gute Gesprächsfähigkeit unter Beweis gestellt. Hier die Ergebnisse:

In der Altersgruppe 1 debattierten zur Streitfrage “Soll Mobbing an Schulen härter bestraft werden” Veronica Ziehe, Gzal Kabouk, Joore Tibar und Assia Yaser im 1. Halbfinale, Besar Aidini, Elif Kiziloglu, Miriam Schüz und Leyla Kavlak im 2. Halbfinale. Im Schulfinale debattierten die Halbfinalsieger*innen Veronica, Joore, Gzal und Miriam zur Frage, ob an Kinder und Jugendliche gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel verboten werden soll.

Ein herzlicher Glückwunsch geht an die beiden Siegerinnen Veronica und Joore, die sich damit für den Regionalwettbewerb Ende Januar qualifizieren.

In der Altersgruppe 2 debattierten Alissa Manning, Josie Wolter, Maria Treskunov und Ensaaf Osman zur Frage, ob Bundestagsabgeordnete regelmäßig Fragestunden in Schulen durchführen sollen. Für den Regionalwettbewerb qualifizieren konnten sich Ensaaf und Maria. Herzlichen Glückwunsch!

Ein großer Dank geht an die Juroren Ibrahim Jaafar, Lars Höhl, Lejla Cavalic, Jeremy Rösler, Louis Schedler, Herrn Dr. Ryll und unseren Zeitwächter Hamza Hassan.

Ganz besonders gedankt sei Frau Nordhaus und Frau Flemming für die Organisation und Durchführung des Wettbewerbs.

Simon Wordtmann

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