Auf den Spuren der Vergangenheit

02. Januar 2023

Besuch der 10c im Haus der Wannsee-Konferenz

Am 7.12.2022 haben wir, die Klasse 10c, das Haus der Wannsee-Konferenz besucht. Wie diese Exkursion verlief, was wir dabei alles erfahren haben und ob ein Besuch   empfehlenswert ist, erfahrt ihr hier!

 Ablauf der Exkursion

Um 9:15 ging es vom S-Bahnhof Wannsee mit dem Bus 114 zum Haus der Wannsee-Konferenz. Am Ziel angekommen, betraten wir das Gelände und machten ein Gruppenfoto vor dem Gebäude. Daraufhin schauten wir uns das Gelände näher an. Der hintere Teil des Geländes bietet eine schöne Aussicht auf den Wannsee.

Im Haus selbst begann dann die Führung zunächst mit einem knapp zweistündigen Vortrag, bei dem auch Fragen gestellt werden konnten, über die Geschichte zum Haus der Wannsee-Konferenz und die Verfolgung und Ermordung der Juden zur Zeit des Nationalsozialismus.

Nach dem Gespräch sind wir in die Ausstellung nach unten gegangen und dort wurden uns manche Informationen noch einmal detaillierter erklärt. Bevor wir uns dann selbständig die Ausstellung angeschaut haben, haben wir eine kleine Pause im Kellergeschoss eingelegt mit Snacks und einem Kakao vom Automaten. Nach der eigenständigen Besichtigung der Ausstellung haben wir unsere Sachen aus den Schränken genommen, haben uns verabschiedet und sind wieder nach Hause gefahren.

Fakten zum Haus der Wannsee-Konferenz und der Ermordung der europäischen Juden

In dem Gespräch haben wir viel über das Haus, die Konferenz und die Ermordung der europäischen Juden erfahren:

Die NSDAP hatte die Villa 1940 ersteigert und nutzte sie als Erholungsheim /Hotel für SS- Männer. Ziel war es zum einen, die SS- Kameradschaft hier zu stärken und zum anderen, den SS- Männern überfüllte oder teure Hotels zu ersparen.

Anfang 1942 trafen sich in der Villa am Berliner Wannsee hochrangige Vertreter der NS- Bürokratie, Staatssekretäre verschiedener Ministerien und Angehörige von SS und Polizei zu einer streng geheimen Konferenz. Das Thema der „Besprechung mit anschließendem Frühstück“ war die „Endlösung der Judenfrage“. Die Konferenz wurde einberufen von Reinhard Heydrich. Es gab allerdings keinen schriftlichen Befehl Hitlers, sondern Heydrich handelte eigenmächtig. Nach dem Eintritt der USA am 11.12.1941, wodurch der Krieg auch erst zum Weltkrieg wurde, notierte Goebbels zwar im Tagebuch: „Bezüglich der Judenfrage ist der Führer entschlossen, reinen Tisch zu machen. Der Weltkrieg ist da, die Vernichtung des Judentums muss die notwendige Folge sein.“ Vor diesem Eintrag im Frühjahr 1941 erfolgte die Judenermordung jedoch noch nicht planmäßig. Allerdings wurden bis zur Konferenz, die am 20.01.1942 stattfand, schon eine halbe Million Menschen umgebracht. Auf der Konferenz ging es daher in erster Linie darum, die Koordination der systematischen Ermordung der europäischen Juden zu planen, denn der Mord an der jüdischen Bevölkerung war zu diesem Zeitpunkt schon in vollem Gange.

Die Planung der systematischen Ermordung der Juden wurde nach dem Krieg verleugnet, jedoch gibt es ein Protokoll von diesem Treffen, das die Planung dieses systematischen Massenmords beweist.  Wahr ist aber auch, dass bereits im Juni 1941 Kommandanten befohlen wurde, Vergasungsanlagen zu besorgen und so schon im Herbst mit der Ermordung von Kindern und Frauen begonnen wurde. Was ein weiteres Indiz dafür ist, dass die systematische Ermordung gar nicht mehr geplant werden musste, sondern nur noch ihre Koordination.

Beschreibung und Bewertung der Ausstellung sowie der Führung

Die Führung fanden wir teilweise etwas langatmig, denn es wurde leider viel mehr als nur die wichtigsten historischen Fakten erwähnt, wodurch der thematische Fokus in den Ausführungen nicht immer auf der Wannsee-Konferenz lag. Man bekam jedoch, davon einmal abgesehen, dennoch einen guten Überblick über die Geschichte des Hauses sowie die Konferenz und die systematische Ermordung der Juden.

Besonders hat uns jedoch die Ausstellung selber gefallen. Hier hat man anhand von Karten und Hörstationen einen hervorragenden Überblick über die schrecklichen Ausmaße bekommen, die diese verheerende Konferenz nach sich zog. Zudem kann man Originaldokumente einsehen und die einzelnen Teilnehmer der Konferenz sowie die Sicherung des einzigen Protokolls werden sehr anschaulich dargestellt.

Urteil zur Bedeutung des Hauses der Wannsee-Konferenz als historischer Gedenkstätte

Die Ausstellungen des Hauses der Wannsee-Konferenz ist für alle Jugendliche ansprechend designend und aufgebaut und auch für die, die vielleicht nicht so viel Interesse an der NS-Vergangenheit haben, durchaus interessant. Wir würden daher einen Besuch im Haus der Wannsee-Konferenz sehr empfehlen und wir kommen zu dem Schluss, dass das Haus der Wannsee-Konferenz als historische Gedenkstätte eine große Bedeutung hat.

Das Haus der Wannsee-Konferenz ist somit nicht nur der Ort, wo über die koordinierte Ermordung der europäischen Juden geredet wurde, sondern jetzt auch ein Ort, der an die vergangenen Gräueltaten von Deutschland erinnert und den Opfern Respekt erweist. Diese Gedenkstätte ist eine Erinnerung für die kommenden Generationen, nicht zu vergessen.

Insgesamt kann man daher sagen, dass es sich wirklich lohnt, das Haus der Wannsee-Konferenz zu besuchen, da man sich dort über eines der wichtigsten historischen Ereignisse der NS-Zeit informieren kann.

Text und Fotos: Amina, Charis, Dana, Emil, Emine, Ghazale, Lysandra, Nicolas, Sara, Tatjana

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